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Eignung als Halter

Am Beginn der Prozesskette mit unseren Info-Themen steht die generelle Frage, die sich jeder Hundehalter in spe stellen sollte:
  • Bin ich reif genug und stimmen meine Lebensumstände, um ein neues Tier - evtl. sogar einen Hund aus dem Tierschutz - aufzunehmen?
  • Ist mir bewusst, dass ich Verantwortung für ein ganzes Hundeleben übernehmen werde?
  • Kenne ich alle Formalitäten, die ich bei bestimmtem Hunden einhalten muss?
  • Bin ich mir des enormen Aufwands bewusst, den ich z.B. bei der Aufnahme eines Angsthundes tragen muss?
  • Sind meine mich umgebenden Menschen in meiner Partnerschaft oder in meiner Familie ebenfalls reif, für ein neues Tier Verantwortung und gerade in der Anfangszeit Geduld und Konzentration aufzubringen?

Melanie Dörnath:

Jeder sollte sich zunächst grundsätzlich fragen, ob er als Hundehalter geeignet ist. Ob er willens und in der Lage ist, für das Tier artgerecht zu sorgen. Einen Hund zu halten ist nicht immer nur schön! Bei jedem Wetter muss man raus, wenn das Tier krank wird, muss man sich kümmern, usw.. Ein Tier aus dem Tierschutz ist dann nochmal eine ganz besondere Aufgabe, das "musste" ich selber erfahren. Ich habe einen Hund aus dem Tierheim, der die ersten 1,5 Jahre vermutlich bei Haltern gelebt hat, die sich anscheinend nicht die Mühe gemacht haben, dem Hund Erziehung und insbesondere Lebenserfahrungen zukommen zu lassen. Ergebnis ist ein Hund, der vor vielen Dingen Angst hat und unsicher reagiert, der Dinge, Menschen und andere Wesen verbellt, damit er sie sich vom Leib hält... Wenn ich all die "Arbeit" hier aufschreiben würde, würde das den Rahmen sprengen... Aber Ich habe die Verantwortung übernommen und zwar für den Hund, so wie er ist und nicht so wie ich Mensch es gerne hätte. Jeder sollte sich gut überlegen, bevor er ein Tier aufnimmt, ob er bereit ist diese Verantwortung und Aufgabe ohne wenn und aber zu übernehmen. Denn das kann bedeuten, dass man Abstriche machen muss in seinem Leben, um dem Hund gerecht zu werden. Man muss sich auseinandersetzen (hab ich Zeit und genügend Platz, bin ich bereit auch mal zurück zu stecken u.d zu verzichten, kann ich mir einen Hund und seine Haltung auf Dauer leisten...) und sich informieren (Rasse, Temperament, wie ziehe ich einen Hund gross, was braucht er, Kosten....) man muss handeln und Entscheidungen treffen... Fazit: Der gute Gedanke, einen Hund aus dem Tierheim zu retten oder aus anderen Umständen, reicht alleine nicht aus. Es bedeutet Verantwortung und zwar ein Hundeleben lang! Und nicht nur solange es mir gefällt, ich umziehe oder eine Familie gründe...
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Kerstin Merckens:

Also ich kann nur sagen, als wir unsere Lucy bekommen haben, wussten die vom Tierschutz, dass wir Anfänger sind. Da uns ein falsches Bild vermittelt wurde, wussten wir leider nicht, was mit einem Angsthund auf uns zu kommt. Da mussten wir erst mal alleine durch. Bis wir alle Stationen durch sind - wo bekomme ich Hilfe her - was muss ich beachten etc... Nach vier Jahren haben wir schon sehr viel geschafft - aber ein richtiger Angsthund bleibt ein Angsthund. Wir haben sehr viel mit ihr durchgemacht. Ich finde, es sollte auch vom Tierschutz mehr Aufklärung statt finden. Aber es sind ja Gott sei Dank nicht alle so.
Über das Thema gab es damals und heute leider nicht viel zu erfahren. Wir sind damals mit Lucy erst zur Hundeschule. Eine liebe Tiertrainerin hat Lucy - ziemlich schnell für ihre Verhältnisse - ins Herz geschlossen. Da Lucy aus gesundheitlichen Gründen dann sterilisiert werden musste, war es vorbei mit der Hundeschule. Sie akzeptierte keinen anderen Hund mehr in ihrer Nähe. Dann habe ich mit Lucys Tierärztin darüber gesprochen. Die hat mir eine Hundeverhaltens-Therapeutin vermittelt, die uns geraten hatte, Lucy auf einen Hunde-Gnadenhof zu bringen. Da wäre es für sie am Besten. Wir gaben aber nicht auf und haben uns dann Informationen aus den Internet geholt und uns umgehört, was andere für Erfahrungen gemacht haben. Wir haben alleine weiter gemacht - dazu gehörte auch, dass wir mehrmals umgezogen sind, weil wir merkten, dass auch das richtige Umfeld für sie sehr wichtig ist. Jetzt sind wir wieder in unsere alte Heimat zurück gezogen und sehen, dass Lucy in kurzer Zeit sehr große Vorschritte gemacht hat. Es gibt vieles, was man alleine machen kann, aber es ist zu viel, um alles aufzuschreiben. Ich glaube, es sollte auf jeden Fall viel mehr aufgeklärt werden, weil ich einige kenne, die das nicht alles mitgemacht hätten.
Links
Allg. Broschüre
PDF-Broschüre

Rechtliche Vorgaben der Hundehaltung in NRW
umwelt.nrw.de - Verwaltungsvorschriften

Sachkundenachweis
PDF-Fragenkatalog-Sachkundenachweis
Der Sachkundenachweis (SKN) für Hundehalter ist ein Befähigungsnachweis, mit dem grundlegende theoretische Kenntnisse über Hunde und ihre Haltung belegt werden. Verschiedene Sachkundenachweise können sich in Inhalt, Umfang und anschließender Geltung unterscheiden. Die Prüfung wird von anerkannten Sachverständigen, Tierärzten oder Hundetrainern abgenommen.
Ein SKN kann – je nach Hundegesetz – Voraussetzung für die Erlaubnis zur Hundehaltung oder zum Halten bestimmter Rassen sein.

Persönliche Erfahrungen
rubis-arche.de - Angsthunde
kleine-elfen.de.tl - Thema Angsthund